Eine Gasflasche zu besitzen, kann sich für Privatmenschen ebenso lohnen wie für Geschäftsleute. Nach häufiger Nutzung stellt sich jedoch irgendwann die Frage: Wie ist es um den Füllstand bestellt? Ob ein Schwimmerschalter dabei helfen kann oder sich eine Ultraschallmessung eignet, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Füllstand abwiegen?
Mittels Wiegen vergleichen Sie das sogenannte Leer- oder Taragewicht der Gasflasche mit dem aktuellen Gewicht miteinander. Stellen Sie die Gasflasche im befüllten Zustand auf eine Sack-, Körper- oder Kofferwaage. Die Differenz zwischen Tara- und Momentangewicht lässt einen Rückschluss auf das noch enthaltene Volumen zu.
Nicht so günstig beim Wiegen ist, dass Sie beispielsweise eine noch recht volle, schwere Gasflasche bewegen müssten und eine passende Waage brauchen. Unter Umständen ist auch noch ein Ausbau erforderlich. Andererseits ist Wiegemessung wiederum äußerst präzise.
Füllstandsanzeiger nutzen
Klassische Vertreter der optischen Füllstandsmesser sind die selbst färbenden Magnetstreifen. Es handelt sich um meist vertikal verlaufende, balkenförmige Gasflaschen-Kennzeichnungen oder Haftelemente mit Streifenmuster. Derartige einfache Messvorrichtungen basieren auf Kristallen und deren Wechselwirkung mit unterschiedlichen Temperaturen.
Wird Flüssiggas aus der Flasche verbraucht beziehungsweise verdampft es, kühlt der Innenbereich an dieser Grenzschicht ab. Diese Produkte fungieren somit als Indikator für ein Temperaturgefälle in der Gasflasche.
Fixieren Sie die Messlabel an der Gasflasche außen. Häufig befinden sich die magnetischen Aufkleber bereits an der Außenhaut der Flasche. Sie lassen einen Rückschluss auf den Füllstand zu. Diese Methode ist einfach und ermöglicht zumindest einen ungefähren Check.
Schätzen
Erfahrene Flüssiggasverwender können mit einem manuellen Anheben der Gasflasche den ungefähren Inhalt annähernd bestimmen. Das gelingt durch seitliches beziehungsweise geneigtes Anheben und gleichzeitiges vorsichtiges Schütteln oder Klopfen. Schwere Flaschen haben einen hohen Füllstand. Die entstehenden Schüttel- oder Klopfgeräusche sind daher eher gering. Diese Vorgehensweise ist körperlich anstrengend, sehr ungenau und erfordert viel Erfahrung. Wer Scheu vor Gasflaschen hat, sollte den Füllstand auf andere Art und Weise bestimmen.
Einsatz von Wasser (relativ ungenau)
Wasser wird erhitzt und die vom Gerät getrennte Gasflasche von außen damit benetzt. Die hervorgerufenen Temperaturunterschiede an der Ummantelung zeigen den Inhalt an. Tasten Sie die Gasflasche vom oberen Bereich her nach unten mit den Fingerspitzen ab. Die Außenhaut fühlt sich dort kalt an, wo sich Gas mehr befindet.
Wenn Sie diesen erhöhten Aufwand betreiben möchten und kein Geld für einen Füllstandsmesser ausgeben wollen, ist diese Variante ideal.
Ablesen durch Anschauen
Das Ablesen des Füllstandes gelingt beispielsweise bei Propangasflaschen nur bei Außentemperaturen unter 20 Grad Celsius. Öffnen Sie die dazu Gasflasche. Den Füllstand erkennen Sie am Feuchtigkeitsfilm, der sich außen an der Gasflasche an der Füllgrenze bildet.
Einsatz von Füllstandsmessgeräten
Ultraschallmessung
In diesem Zusammenhang geht es um ein stiftähnliches Ultraschall-Gerät. Das handliche Produkt wird an die Außenhaut der Gasflasche angelegt. Treffen die Ultraschallwellen auf Flüssiggas, bekommen Sie dies durch ein Aufleuchten der grünen Kontrolllampe angezeigt. Damit messen Sie den Füllstand der Gasflasche. Ultraschallvorrichtungen zum Füllstand der Gasflasche prüfen werden für den unmittelbaren Flaschenkontakt, als Fernanzeigegerät oder mit einem extern angeschlossenen Display gehandelt.
Mit den gängigen, über Ultraschalltechnik per Batterie oder elektrischen Strom betriebenen Geräte ermitteln Sie den Füllstand an Stahl- und Aluminiumgasflaschen mit einem Durchmesser von bis zu 35 cm relativ exakt. Diese Hilfsmittel sind einfach und handhaben, kompakt und mit oder ohne spezielle Anzeige erhältlich. Von Vorteil ist die schnelle Durchführung. Ob sich jedoch die finanzielle Ausgabe lohnt, sollten Sie zuvor gut durchdenken. Außerdem können zu prüfende Gasflaschen am Standort bleiben.
Fernanzeigefabrikate
Diese befinden sich unter dem Boden der Gasflasche. Die Fernanzeige wird mittels Adapter an nicht magnetischen Aluminiumflaschen fixiert. Besitzen Sie eine Stahlgasflasche, befestigen Sie das Messinstrument direkt an der Boden-Außenhaut. Die entsprechenden Messdaten (derzeitiger Flüssiggasfüllstand in Prozent und Kilogramm) werden vom Ultraschall-Gerät an eine zugehörige App weitergeleitet. Darüber hinaus erhalten Sie eine Angabe über die restliche Verfügbarkeit des Flüssiggases in Stunden.
Externe Displays
Als magnetische externe Displays bezeichnete Modelle basieren auf elektrischem Strom mit 12 Volt Spannung. An der Obergrenze des Gases leuchtet die LED des Messsensors grün. Nimmt der Füllstand ab, wird dies Rot angezeigt. Verfügen Sie über Aluminiumflaschen, halten Sie das Messinstrument an die Flaschenaußenhaut. Bei Stahlflaschen haftet das Display von selbst.
Ultraschallgeräte zum Füllstand der Gasflasche prüfen erweisen sich als überaus praktisch, weil sie klein und kompakt sind.
Wiegeplatten
Sogenannte Wiegeplatten als dauerafter Untersatz für die Gasflasche benötigen deutlich mehr Platz. Elektronisch arbeitende Wiegeplatten werden einmal unter die Gasflasche gelegt. Der maximale Durchmesser des Gasbehälters sollte 30 cm nicht überschreiten.
Wiegeplatten sind extrem genau. Sie bieten nach dem Wiegen eine sofortige Ablesung der Flüssiggasfüllmenge in Prozent über Bluetooth über eine App.
Je nach Variante sind Wiegeplatten teilweise sperrig und platzintensiv. Allerdings sind nicht alle Füllstandsanzeiger Wiegeplatten für alle Gasflaschenarten (beispielsweise Aluminium oder Stahl) geeignet.
Schwimmerschalter
Zweckmäßig sind ebenfalls die als Schwimmerschalter bezeichneten Füllstandsmesser. Derartiges Zubehör ist für Gasdruckbehälter (zur Eigenbetankung beispielsweise an der Tankstelle) konzipiert, die fix in einem Gasbehältnis eingebaut sind. Es handelt sich um ein Multiventil, das mit einem integrierten Schwimmerschalterelement, kombiniert mit einem Füllstop, ausgestattet ist. Der Gasstop übernimmt zusätzlich das Abschalten des Gasaustritts bei einem Leck. Sie lesen am Anzeigemanometer ab, wann die Füllmenge aufgebraucht ist. Messfehler treten nur selten auf.
Häufige Fehler und Probleme bei der Füllstandsprüfung
Obwohl die Füllstandsanzeigen für Normalverbraucher grundsätzlich geeignet sind, die permanent den Füllstand Gasflasche prüfen möchten, treten in der Praxis verschiedene Einschränkungen und Schwierigkeiten auf. Bei Wiegeplatten verfälschen beispielsweise auf der Gasflasche abgelegte Gegenstände die Messresultate. Des Weiteren sollten Sie bei technischen Hilfsmitteln die Schritte in der Montageanleitung einhalten. Dadurch schalten Sie fehlerhafte Ergebnisse schon im Voraus aus.
Das Aufstellen der Gasflasche auf ebenen, festen Flächen erhöht die Genauigkeit der Messergebnisse. Ungeeignet sind Untergründe wie Stahl- oder Aluminiumgitter oder kippelige Bleche. Ungenaue Messungen werden nicht selten durch das zu starke Anziehen der Flaschenstandgurte in den Gasflaschenkästen verursacht. Bei einigen kompliziert aufgebaute Füllstandsanzeigern, die wie Ultraschallgeräte etwas komplexer in der Handhabung sind, sollten Sie auf eine verständliche Bedienungsanleitung und Beschreibung achten. So vermeiden Sie Schwierigkeiten beim Einsatz. Weitere typische Fehlerquellen ist die Falschinterpretation spezieller Markierungen oder Farbanzeigen.
Um zuverlässig und sicher mit technischen Mitteln den Füllstand Gasflasche prüfen zu können, ist es wichtig, die Eignung zu beachten. Viele Modelle sind für Propangas, andere wiederum für Butangas oder für beide Flüssiggasarten entwickelt worden. Bevorzugen Sie Fabrikate mit einem Gütesiegel vom TÜV.
Sicherheitsaspekte beim Umgang mit Gasflaschen
Gasflaschen sind spezielle Druckbehälter, die nur unter bestimmten Sicherheitsvorkehrungen eingesetzt werden dürfen. Diese betreffen den Transport und die Lagerung, den Anschluss, die Verwendung und die Beschädigungsfreiheit.
Lagerung und Unterbringung
Gasflaschen müssen in einem Mindestabstand von einem halben Meter zu einer Hitzequelle gelagert und aufgestellt werden. Da sich unter Einwirkung von Sonnenlicht ebenfalls der Druck in den Flaschen durch die Ausdehnung des Gases erhöht, ist unter allen Umständen ein schattiges, absonniges, ausreichend belüftetes Plätzchen zum Abstellen zwingend. Propangasflaschen werden in jedem Fall aufrecht stehend gelagert.
In einem Raum (außer in Schlafzimmern) darf nur eine Flüssiggasflasche zu je 16 Kilogramm maximal aufbewahrt werden. Ausgeschlossen sind erdgleiche Lagerungsbereiche ohne lüftungstechnische Einbauten. Empfehlenswert ist die Gasflaschenlagerung im Freien.
Transport
Bewegen Sie eine Gasflasche immer aufrecht stehend und befestigen Sie diese. So ist ein abruptes Umkippen ausgeschlossen. Rollen Sie eine Gasflasche nicht im liegenden Zustand, werfen Sie diese nicht und vermeiden Sie in Anstoßen. Bei der Beförderung im Fahrzeug sind spezielle Gasflaschen-Haltesicherung (Zurrgurt, Kette oder Halteband) vorgeschrieben. Das Ventil an der Gasflaschenöffnung darf nicht zum Heben oder Ziehen benutzt werden. Ist ein Transport notwendig, darf dies nur mit passender aufgesetzter oder verschraubter Kappe für das Ventil geschehen. Das trifft gleichfalls auf die Lagerung zu.
Unfallsicherheit
Die Ventilanschlüsse dürfen nicht verunreinigt oder verformt sein. Um das Gas zu entnehmen, sind Ihnen lediglich intakte Druckminderventile in mängelfreiem Zustand erlaubt. Angebrachte Kennzeichnungselemente müssen an den Gasflaschen verbleiben. Diese sollten auf keinen Fall beschädigt werden. Bemerken Sie an einer Flüssiggasflasche einen Defekt, nehmen Sie diese sofort außer Betrieb und bringen Sie einen deutlich sichtbaren Vermerk an. Haben Sie bemerkt, dass sich das Gas dem Ende neigt, entleeren Sie die Flasche nicht komplett. Belassen Sie einen geringen Restdruck im Behälter, um einen Unterdruck bei Absinken der Umgebungstemperatur zu vermeiden.
Schließen Sie die Gasflasche richtig an. Denken Sie daran, dass der Ventilverschluss der Gasflasche erst dann geöffnet wird, wenn die Verbindung zum Abnahmegerät dicht montiert ist.Vergewissern Sie sich vor Inbetriebnahme, dass alles in Ordnung ist. Regelmäßige Überprüfungen auf Beschädigungen der Gasflasche und auf die Makellosigkeit der Dichtungen sind obligat.
Hinweis: Sowohl Butangas als als auch Propangas gehören zu den geruchlosen Gasen. Durch das Beimischen von geruchsstarken Substanzen können Sie allerdings einen etwaigen Gasgeruch wahrnehmen. In einem solchen Fall sollten Sie schnell und gezielt handeln.
Fazit
Zeitgemäße technische Equipments nehmen Ihnen heute ein umständliches Vorgehen beim Füllstand der Gasflasche prüfen ab. Leere Gasflaschen gehören nunmehr der Vergangenheit an. Zahlreiche Tests geben Ihnen Aufschluss über die besten und für Sie zweckdienlichsten Features.