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Wie digitale Medizintechnik im Krankenhaus zur Personalentlastung beitragen kann

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Die digitale Medizintechnik im Krankenhaus rettet mithilfe von innovativen Technologien das Leben vieler Patienten und führt zu einer nachhaltigen Personalentlastung. Das Anwendungsspektrum erstreckt sich über vielfältige Einsatzbereiche von der elektronischen Patientenakte über ein medizinisches Ultraschallgerät für die Diagnostik bis hin zu künstlicher Intelligenz und lernfähigen Robotersystemen.

Beispiele für digitale Medizintechnik im Krankenhaus

Durch den Einsatz von digitaler Medizintechnik lassen sich komplexe und zeitaufwendige Abläufe im Krankenhaus automatisieren. Das Ergebnis spiegelt sich in einem personalentlastenden Arbeitsumfeld in Kombination mit effizienteren Behandlungsmethoden wider. Die folgende Übersicht gibt Ihnen einen Einblick in unterschiedliche Teilbereiche und zeigt auf, in welcher Form die Digitalisierung die Medizintechnik im Krankenhaus revolutioniert.

Elektronische Patientenakte

Seit 2021 hat die elektronische Patientenakte (ePA) die klassische Patientenakte in Papierform abgelöst. Als grundlegendes Element der Gesundheitsversorgung beinhaltet die digitale Patientenakte alle persönlichen und medizinisch relevanten Informationen einer gesetzlich oder privatversicherten Person. Durch die digitalisierte Version stehen die in der Akte gespeicherten Patientendaten jederzeit zur Verfügung. Aufgrund dessen verkürzt sich der Zeitaufwand der Informationsbeschaffung, was eine Entlastung für Ärzte und Patienten mit sich zieht.

Durch die sofortige Datenverfügbarkeit lassen sich doppelte Behandlungen und Eintragungen vermeiden, was eine erhöhte Patientensicherheit in Verbindung mit einer transparenten Betreuung realisierbar macht. Ein weiterer Entlastungspunkt ist der reduzierte Kooperationsaufwand zwischen mehreren behandelnden Ärzten. Im Krankenhaus erleichtert die digitale Visite die Diagnostik und Therapie eines Patienten. Dabei erfolgt der Zugriff auf die Krankheits- und Behandlungshistorie des Patienten über eine mobile App, was die Arbeit des medizinischen Personals erleichtert und zeitsparender gestaltet.

Digitale OP-Planung

Eine detaillierte OP-Planung ist die Grundlage für einen reibungslosen Patienteneingriff und minimiert das Risiko für Komplikationen während der Operation. Oftmals geht der zeitliche Aufwand, der mit einer konventionellen OP-Planung verbunden ist, für das ärztliche Personal mit Überstunden einher. An dieser Stelle kommen die Vorteile der digitalen OP-Planung in Spiel, bei der die Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI) zunehmend Einzug findet. Durch die digitalisierte OP-Planung lässt sich mithilfe von künstlicher Intelligenz zeitsparend ein effizienter OP-Plan auf der Basis bestehender Daten generieren.

Dabei berücksichtigt die KI auf dem Niveau eines erfahrenen OP-Managers zahlreiche Faktoren, die den Ablauf einer Operation beeinflussen. Auf diese Weise finden im Fall von Verspätungen oder bei krankheitsbedingten Personalengpässen entsprechende Anpassungen in Echtzeit statt. Die Etablierung dieser modernen Technologie schafft für das Krankenhauspersonal zusätzliche Zeitkapazitäten, was sich in einer besseren Behandlungsqualität widerspiegelt.

Telemedizin

Im ländlichen Raum ist die Sicherstellung von medizinischen Versorgungsdienstleistungen mit einigen Hürden verbunden. Aufgrund der geringen Bevölkerungsdichte fällt die Anzahl an Krankenhäusern und ambulanten Gesundheitseinrichtungen aus wirtschaftlichen Aspekten geringer als in dicht besiedelten Stadtgebieten aus. Hinzukommt, dass lange Anfahrtswege ein Hindernis bei der zeitnahen Behandlung von medizinischen Notfällen darstellen. In diesem Bereich schafft die Telemedizin Abhilfe und schließt einen Großteil der Lücken bei der medizinischen Versorgung. Die Telemedizin ist eine Fernbehandlung auf der Grundlage von audiovisuellen Kommunikationstechnologien.

Die Durchführung dieser Behandlungsmethode erfolgt per Videokonferenz über das Internet oder durch telefonische Beratung und speziell entwickelte Anwendungen in Form von Apps. Im Krankenhaus und Arztpraxen lassen sich mit der Telemedizin nachhaltig personelle und zeitliche Ressourcen einsparen. Folglich entstehen bei den Untersuchungen weniger Fixkosten, was vor allem aus wirtschaftlicher Sicht von Vorteil ist. Darüber hinaus wirkt sich die durch die Telemedizin gewonnene Zeitersparnis positiv auf die Patientenversorgung aus.

Demzufolge steht mehr Zeit für die Behandlung von komplexen oder chronischen Krankheitsbildern zur Verfügung. Da digitale Arztbesuche das Gesundheitssystem signifikant entlasten, wirkt sich die Telemedizin positiv auf die Krankenversicherungsbeiträge aus. Viele Versicherungsdienstleister belohnen die Verwendung dieser modernen Behandlungsmethoden durch attraktive Vergünstigungen.

Robotik

In der Medizin etablieren sich intelligente Robotiksysteme zunehmend als vielseitige Assistenzsysteme, welche das Krankenhauspersonal in vielen Teilbereichen umfassend entlasten. Medizinische Roboter überzeugen durch eine umfangreiche Einsetzbarkeit und heben die Versorgungs- und Behandlungsqualität von Patienten auf eine neue Stufe.

Auf der Grundlage neuester Forschungserkenntnisse im Bereich der Medizinrobotik ist ein Großteil der Systeme mit lernfähigen KIs und zuverlässigen Automatisierungstechniken ausgestattet. Für das Klinikpersonal bedeutet dieser Umschwung weitreichende Entlastungen in vielen Bereichen. Beispielsweise sind medizinische Roboter längst ein fester Bestandteil der Einrichtung moderner Operationssäle.

Robotergesteuerte Assistenz

Somit ist eine robotergesteuerte Assistenz bei invasiven Eingriffen mit einem hohen Maß an Zuverlässigkeit realisierbar. Ein weiterer Zweig der Medizinrobotik sind Rehabilitationsroboter für gezielte Mobilisierungsmaßnahmen bei Rehapatienten. In diesem Bereich führen speziell entwickelte Roboterarme die Bewegungen der Pflegekräfte automatisiert durch. Auf diese Weise entfallen für das Klinikpersonal zu einem Großteil körperlich fordernde und zeitintensive Arbeiten.

Darüber hinaus kommen in einigen Klinken Laborroboter für die Sortierung von Blutproben zum Einsatz. Dank der automatisierten Prozesse haben Laborangestellte die Möglichkeit, sich wertvolleren Aufgabenbereichen zu widmen. Zusätzlich sind die Systeme für die Qualitätssicherung der Blutproben verantwortlich. Ein weiterer Teilbereich, in dem die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine zu einer Effizienzsteigerung und Personalentlastung führt, ist die Diagnostik.

Diagnostik

Im Diagnostikbereich ist die Sonografie (Ultraschall) das am häufigsten eingesetzte Bildgebungsverfahren. Als Weiterentwicklung der konventionellen Methode kommen vermehrt moderne Roboterarme zum Einsatz. In diesen ist ein medizinisches Ultraschallgerät integriert, das durch den Arzt präzise per Fernsteuerung bedienbar ist. Ein weiterer Bereich, in dem spezialisierte Robotersysteme zu finden sind, ist die partikelbasierte Strahlentherapie. Hierbei handelt es sich um ein hochpräzises Verfahren bei der Tumorbekämpfung. Besonders vorteilhaft ist diese Behandlungstechnik bei schwer zugänglichen Körperstellen, wenn sich Tumore im Gehirn oder im Bereich der Wirbelsäule befinden. Dank des hochenergetischen Partikelstrahls lassen sich Tumore ohne einen risikohaften Eingriff punktgenau zerstören.

Vorteile der digitalen Medizintechnik für die Personalentlastung

Die Digitalisierung hebt die Qualität des Gesundheitswesens auf ein neues Niveau und bietet in Bezug auf die Entlastung des Klinikpersonals zahlreiche Vorzüge im Vergleich zu den konventionellen Methoden. Durch die Verwendung von digitalisierten Systemlösungen lassen sich zeitaufwendige Routineaufgaben wie das Sortieren von Reagenzgläsern, dem Einlesen von Röntgen- und Ultraschallbildern oder die Planung von Operationseingriffen effektiv automatisieren. Daraus folgen effizientere Arbeitsprozesse in Verbindung mit einer intensiveren Patientenbetreuung.

Ebenfalls stellt die ortsunabhängige und verbesserte Kommunikation zwischen mehreren Ärzten und Kliniken einen positiven Effekt dar. Ein weiterer Vorteil ist die schnellere Diagnostik, die zu einer frühzeitigen Erkennung von Krankheitsbildern führt. Ein wertvoller Bestandteil der digitalen Medizintechnik sind künstliche Intelligenzen. Diese bergen ein riesiges Potenzial für neue Diagnose- und Behandlungsmethoden, mit denen sich die medizinischen Herausforderungen der westlichen Welt souveräner meisten lassen.

Herausforderungen und Grenzen der digitalen Medizintechnik

Trotz der vielen Vorteile ist die digitale Medizintechnik abgesehen von der künstlichen Intelligenz, die zum Großteil noch in den Kinderschuhen steckt, nicht frei von Schwächen. Da es sich zum Großteil um neu entwickelte Anwendungen handelt, sind die digitalisierten Verfahren bislang mit einigen Herausforderungen konfrontiert.

Datenschutz und IT-Sicherheit

Der Datenschutz ist der wichtigste Faktor bei dem Austausch sensibler Patientendaten. Die Aufgabe des Datenschutzes als wesentlicher Bestandteil der IT-Sicherheit ist es, die Daten eines Patienten vor unbefugten Einblicken und missbräuchlichem Umgang durch Dritte abzuschirmen. Allerdings können strenge Datenschutzvorgaben eine schnelle Behandlung von medizinischen Notfällen verhindern.

Demnach ist ein schneller Datenzugriff ohne datenschutzbedingte Blockaden für das schnelle Handeln bei Patienten in der Notaufnahme wichtig. Somit kann sich das Ärztepersonal zügig einen umfassenden Überblick über die gesundheitliche Gesamtsituation des Patienten verschaffen. Allerdings stehen die Vorgaben der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) mit vielen digitalen Anwendungen der Medizin im Konflikt.

Fehlende Standards und Interoperabilität

Fehlende Standards sind in der digitalen Medizintechnik, speziell im Hinblick auf das Datenmanagement, zu erkennen. Bislang fehlt es an einer zentralen Einführung von elektronischen Kommunikationsstandards und einheitlichen Datenschnittstellen. Die Etablierung dieser Standards ist ein wichtiger Schritt, um die Interoperabilität von unterschiedlichen Medizinprodukten inklusive den dazugehörigen Softwarelösungen zu verbessern.

Beispielsweise kommt der internationale Kommunikationsstandard Health Level 7 (HL7) in allen deutschen Krankenhäusern zur Anwendung. Allerdings ist die Kompatibilität bei unterschiedlichen Medizinprodukten von der verwendeten HL7-Version und der jeweiligen Konfiguration abhängig, was eine reibungslose Interoperabilität erschwert.

Risiken und Nebenwirkungen

Neben den chancenreichen Aussichten und den zahlreichen Vorteilen von neuartigen Medizinprodukten und Systemen ist die digitale Medizintechnik mit Risiken im Bereich der IT-Sicherheit behaftet. Bislang sind im digitalen Gesundheitswesen der Zugriff und die Verwertung von elektronischen Patientendaten nicht ausreichend reguliert. Darüber hinaus ist eine hohe Breitbandverfügbarkeit für die Übertragung der großen Datenmengen erforderlich. Hierbei ist zu beobachten, dass die vorangetriebene Digitalisierung in Kombination mit der rasanten Entwicklung der Medizintechnik nicht mit dem Ausbau der Breitbandverfügbarkeit in Deutschland korreliert.

Die Analyse sowie der Austausch großer Datenmengen in Verbindung mit kurzen Reaktionszeiten setzen hohe Kapazitäten voraus, bei dem die Grenzen des gegenwärtigen Datennetzes schnell erreicht sind. Ein weiterer Aspekt ist die Realisierung von Datensicherungsprozessen, welche regelmäßige Backups von den patientenbezogenen Informationen und Krankenakten automatisiert erstellen.

Fazit

Ob Prävention, Diagnostik oder Therapie, die digitale Medizintechnik beeinflusst die Tätigkeit des Klinikpersonals in Krankenhäusern maßgebend zum Positiven. Neben der erhöhten Personalentlastung erschließen sich dank revolutionierender Techniken neue Behandlungsmethoden. Zusätzlich zeichnet sich in KI-basierten Robotikkonzepten und intelligenten OP-Unterstützungssystemen die Zukunft der Medizintechnik ab. Diese merzen die Schwächen der konventionellen Behandlungsmethoden zu einem Großteil aus und gestalten den Arbeitsalltag von Ärzten und Pflegekräften komfortabler.